Reise

Besser treiben lassen

als Pläne machen

Unser Rückblick


Kuba


Viele Jahre vor der ISLY bestanden unsere Segelerfahrungen aus einigen sehr schönen und perfekten Chartertörns mit viel Sonnenschein, türkisem Wasser, bisschen Wind, einem Skipper der navigiert und einen Plan hat. 

Unsere erste gemeinsame Segelreise war ein wunderschöner Chartertörn in Kuba. All diese Urlaube waren ein Highlight und stärkten den Wunsch mit einem eigenen Schiff zu reisen.

Auf die ISLY - fertig - los



Während wir uns in ganz Europa Schiffe als Kaufinteressenten ansahen, machten wir nebenbei den Segelschein, Funkschein, Pyroschein etc. und vertieften das noch fehlende Wissen wie Wetterkunde, Navigation und Bootstechnik. Für diesen neuen Lebensabschnitt wollten wir gut vorbereitet sein. Was wir aber alles noch nicht wissen, sollte uns erst die Zukunft zeigen.

Im Spätsommer 2018 war es dann so weit.


Wir unterschrieben den Kaufvertrag und die ISLY gehörte uns.

Diese Besiegelung für einen Neustart ins Ungewisse war ein irres und unbeschreibliches Gefühl.

Bevor es los ging, haben wir die ISLY einem Refit unterzogen. Zum Beispiel wurde das Unterwasserschiff sandgestrahlt, Solarpaneele und ein Bugstrahlruder eingebaut und schlussendlich noch eine vollumfängliche Motorenwartung durchgeführt.


Im Sommer 2019 waren wir dann bereit für das Kommando „Leinen los“ und wir starten mit unserem schwimmenden Zuhause in einen neuen Lebensabschnitt.

Von nun an mussten wir jede Entscheidung selbst treffen und waren auf uns allein gestellt. Es ist kein Skipper mehr an Bord der Kommandos erteilt und die Verantwortung trägt. Dies alles war schon ziemlich aufregend, denn zu diesem Zeitpunkt kannten wir weder die Segeleigenschaften des Schiffes noch konnten wir mit großartiger Segler Erfahrung prahlen.

Montenegro 
und 
Albanien




Zu Beginn waren wir noch sehr vorsichtig und oft in Marinas, weil wir uns dort sicherer fühlten. An das freie Ankern in Buchten mussten wir uns anfänglich erst hintasten. Heute bevorzugen wir lieber das freie Ankern. Wenn wir uns an die ersten Ankermanöver zurückerinnern, kommt uns ein Schmunzeln aus. Das Vertrauen in unser Schiff und vor allem in uns selbst, ist von Etappe zu Etappe gewachsen. 


Im Laufe der Zeit haben wir so viel gelernt, mehr als wir wissen wollten. Uns in die Bootstechnik (Motoren, Wasser- und Dieselsysteme etc.) und Bordelektronik einzuarbeiten war ein notwendiger Sicherheitsaspekt und als Neulinge damals von diversen Aha-Effekten begleitet. Heute kennen wir unsere ISLY ziemlich gut und können schnell reagieren. Ein österreichischer Segelfreund sagte einmal einen passenden Spruch: „Wer noch nie ein Boot besaß, waas an Schaaß“ (übersetzt ins Hochdeutsche „…. weiß nichts“). Welche Umfänglichkeit ein Bootsleben mit sich bringt wurde uns erst im Laufe der Zeit bewusst. Ein Schiff will gepflegt, gewartet, repariert und auch gestreichelt werden.



Die Schule des Lebens

...so können wir im positiven Sinne das Segeln bezeichnen.

Und vor allem die Erkenntnis wann es genug ist. Nämlich nie.

Zusammen wachsen


Dem Zwischenmenschlichen sei auch noch ein kleiner Punkt gewidmet. Unser neues Leben auf der ISLY hat uns durch die gemeinsamen Erfolgserlebnisse (sicherlich gab es auch frustrierende) und die schönen Momente zusammengeschweißt. In unserem Fall war es so, dass wir aus einer Fernbeziehung heraus in das Lebensprojekt Schiff gestartet sind. Im ersten Jahr kam es uns manchmal so vor, als hätten wir den Partner gewechselt.

Wir lernten uns von völlig neuen Seiten kennen, und zwar nicht nur von unseren Schokoladenseiten. Allerdings haben wir unser gemeinsames Lebensziel nie aus den Augen verloren und gelernt, dass das beste Rezept Humor ist. Ausweichmanöver sind schwierig, denn um sich aus dem Weg zu gehen ist das größte Schiff zu klein.

Unser Motto ist „Take It ISLY und genieße das Leben“.

Segeln und Zeitdruck harmonieren nicht

Zuerst haben wir der Hektik den Rücken gekehrt und dann haben wir auch noch die Geschwindigkeit herausgenommen. Mittlerweile sind wir mit Allem ziemlich entschleunigt und akzeptieren, dass einige Gegebenheiten wie das Warten auf Ersatzteile, Knochenbrüche, Schlechtwetterfronten, kein Wind oder aus der falschen Richtung, Reparaturen und sonstige Überraschungen aller Art unsere Routenwünsche verzögern können. „Leben ist das was passiert, während man eifrig dabei ist Pläne zu machen“ heißt es richtig. Die größte Freiheit beim Segeln beginnt für uns damit, Zeit zu haben. An schönen Orten auf unbestimmte Zeit zu verweilen und uns damit zu arrangieren, öfters unsere Vorhaben an die Gegebenheiten anzupassen.

Viel hilft viel

Unser Equipment hat sich schleichend step by step vervielfacht. Da wir auf unserem Schiff viel Stauraum haben, müssen wir nicht überlegen, ob wir „Dies“ anstelle für „Jenes“ ersetzen. Wir sind in der fröhlichen Situation viel Platz zu haben. Bei manch anderen Segelbooten mit schönen drei Kabinen dient meist die dritte Kabine als Stauraum. Aus-drei-mach-zwei, denn wohin mit dem Allerlei? Diese Frage "wohin damit?" stellt sich bei uns nicht.

Augen zu und durch


Nichtsdestotrotz gab es auch sehr unangenehme und aufregende Situationen. Wir verloren unseren Anker samt Kette in einer Bucht und ein anderes Mal standen wir vor der Wahl zwischen dem Medicane und dem Meltemi. In diesem Fall blieb nichts anderes übrig als uns bei Starkwind gegen an zu kämpfen. Gerade in dieser Situation waren wir happy mit unserer ISLY die, sich nur wenig von den Turbolenzen beeindrucken ließ. Im Gegenzug zu anderen Seglern, die es leider nicht geschafft hatten und wieder zurück segeln mussten.

Zweifel


Ja, uns überkamen Zweifel, ob wir das Bootsleben wirklich wollen. Bis zu den ersten 1000 Seemeilen, waren wir nicht sicher, ob wir die richtige Entscheidung mit einem eigenen Schiff getroffen haben. Wir fühlten uns phasenweise mit all der Technik und dem Segeln überfordert, hatten auch Schiß vor Situationen die noch gar nicht eingetreten sind. Wir gaben das Schiff sogar einem Makler, so groß waren unsere Zweifel. Heute bedanken wir uns bei den Seglerfreunden, die uns ermutigt haben weiterzumachen. Denn den meisten davon, ging es am Anfang ähnlich.

Es hat eben seine Zeit gebraucht, bis wir ein eingespieltes Team wurden und unser Vertrauen in das Schiff, vor allem in uns selbst, entsprechend gewachsen ist.


Das Reisen und Leben auf einem Schiff mit seinem Konglomerat aus unterschiedlichsten Situationen, Erfahrungen, Erlebnissen und seinen unterschiedlichsten Begegnung zwischen Mensch, Technik und Natur würden wir als Schule des Lebens bezeichnen. Denn uns fällt keine andere Lebensweise ein, die ähnlich vielfältig ist.

Griechenland


2020 und 2021 waren eine großartige Zeit. Wir klapperten sehr intensiv die Ionischen Inseln ab, jeden Finger der Peleponnes, die Sporaden und wagten uns dann während der Meltemizeit in die Ägäis. Die Kykladen und Kreta sind ein anspruchsvolles Segelrevier, vor allem im Sommer. Aber für die ISLY und für ihre Crew ist das mittlerweile kein Problem mehr. Am meisten erfreuen wir uns an den Seglergemeinschaften und auch der vorhandenen Hilfsbereitschaft. Wir haben wirklich tolle Menschen kennengelernt und neue Freunde gewonnen. Wir durften viele Erfahrungen austauschen und bekamen geniale Tipps. 




Sizilien



Bis heute stellt sich bei Manövern keine Routine ein. Jeden Tag ergeben sich andere Gegebenheiten und Bedingungen. Deshalb wird segeln nie langweilig. Nach zwei wunderschönen Jahren verlassen wir schweren Herzens Griechenland, aber es soll weitergehen. Und somit setzten wir 2022 nach Sizilien über. Das war unser erster längerer Schlag von 320 Seemeilen.

2024 sind wir auf den Kanarischen Inseln angekommen. Und wenn es die Zeit und Muse zulässt wird diese Seite Stück für Stück mit kurzen Videos über unsere Reiserouten ergänzt.

Last update: April 2024

alle Angaben sind ohne Gewähr!
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